1888 – 1957
Clemens Schürmann war der bisher erfolgreichste Bahnfahrer Münsters.
Sowohl sein Vater Carl-Hubert als auch sein Bruder, der Münsteraner Bildhauer Carl Schürmann, waren zur vorigen Jahrhundertwende Vorsitzende Münsteraner Radsportgesellschaften.
Als Spross dieser radsportbegeisterten Familie begann Clemens Schürmann bereits 1905 seine jungendliche Karriere, indem er sein erstes Rennen in den nahe gelegenen Baumbergen gleich gewann, bald darauf Steher-Meister auf der heimatlichen Sportbahn am Schiffahrter Damm wurde und später als Sprinter brillierte. Schon 1907 wurde Schürmann Profi und finanzierte sein Architekturstudium mit seinen Preisgeldern.
Lokal und regional kaum zu schlagen, nahm er an Europa-, Weltmeisterschaften und zahlreichen internationalen Wettkämpfen teil und musste sich dort überwiegend nur den Stärksten seiner Zeit, wie dem Weltmeister Walter Rütt, Willy Arendt oder Thorwald Ellegaard geschlagen geben.
Obwohl er im Ersten Weltkrieg in Frankreich durch einen Kniedurchschuss schwer verletzt wurde, nahm er nach dem Krieg „aus therapeutischen Gründen“ den Bahnsport wieder auf und feierte ein erfolgreiches Come-Back.
Nach seiner sportlichen Karriere erlangte er als Konstrukteur von Radrennbahnen Weltruhm.
Nicht nur zahreiche Olympiabahnen und Weltmeisterschaftsbahnen auf der ganzen Welt sondern auch die attraktive kurze Radrennbahn in der Halle Münsterland, auf der viele Meisterschaften und Sechs-Tage-Rennen veranstaltet wurden, stammte aus seiner Feder.
1957, erst 69jährig, starb Clemens Schürmann in seiner Heimatstadt Münster.
Nach seinem Sohn Herbert Schürmann, konstruiert heute sein Enkel Ralph Schürmann weiterhin erfolgreich Schürmann-Radrennbahnen in der ganzen Welt.
Sein zweiter Enkel, unser Vereinsmitglied Roland Schürmann, widmet seinem Großvater eine Internetseite, auf der Clemens Schürmanns Leben neben anderen Geschichten und Größen rund um den Bahnradsport ausführlich dokumentiert wird.
http://www.radsportgalerie.schuermann-muenster.de